20.05.2020

Die Ansiedlung von Wölfen kann scheinbar in ganz Deutschland außer in den Ballungsgebieten erfolgen, so die Modellierung zur Abschätzung der potenziellen Anzahl von Wolfsterritorien in Deutschland. Die östlichen Länder sind jedoch sehr viel stärker im Fokus des Wolfes.

Die Autoren der Modellierung beziehen sich in ihrem Urteil zur Besiedelung potenzieller Territorien durch den Wolf unter anderem auf die Bevölkerungsdichte. Der Raumordnungsbericht von 2017 erklärt die Länder Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu den Bevölkerungsärmsten Deutschlands. Am 31. Dezember 2018 befanden sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von den 100 am dichtesten besiedelten Gemeinden 7 in Ostdeutschland und 93 in Westdeutschland. Sachsen-Anhalt hat im Durchschnitt 108 Einwohner je Quadratkilometer, die Altmark weist teilweise nur 21 Menschen je Quadratkilometer auf und gilt faktisch als nicht besiedelt. Ein guter Rückzugsort für Wölfe, so die Experten.

Wird der Mensch zum Wohle des Wolfes irgendwann umgesiedelt, wie weit geht der Artenschutz in Deutschland und Europa?

1000 Wölfe in Deutschland tragen zum Erhalt der Art auf der Welt bei, so die Aussage der politisch Verantwortlichen.

Bei einer Territorien Stärke von 700- 1400 erhöht sich die Anzahl der Wölfe mit Sicherheit massiv in Deutschland. Ein Affront gegen die Weidetierhaltung und deren politisch nicht gelöster Probleme mit dem Wolf bei zurzeit nur „140 Territorien“.

Auch die vielgepriesene 100 prozentige Erstattung aller Kosten, die durch den Wolf verursacht werden, hilft den Weidetierhaltern dann nicht mehr. Personalkosten des Freischneidens der letzten Litze am Weidezaun und der stetigen Kontrolle der Bestände ist nur ein Punkt aus der Nichtförderfähigen Liste des Ministeriums.

In der Einführung zur Modellierung ist zu lesen:“ Die meisten Übergriffe von Wölfen auf Weidetiere gibt es vor allem dort, wo Wölfe sich in neuen Territorien etablieren und die Schaf- und Ziegenhalter sich noch nicht auf deren Anwesenheit eingestellt haben.

Diese Aussage wird in Sachsen-Anhalt durch die Rissstatistiken der Jahre 2017-2020 widerlegt. Stetig rüsten Weidetierhalter ihre Zäunung auf, schaffen Herdenschutzhunde an und verbringen die Nächte zum Schutz ihrer Tiere auf der Weide. Im Jerichower Land konnte in Altengrabow das erste Wolfsrudel 2007 „begrüßt“ werden, seither nimmt die Aufrüstung gegen den Wolf ihren Lauf, trotz allem ist die Rissstatistik hier am höchsten.

„Herdenschutz ist Wolfsschutz“, so die Ministerin für Umwelt Ernährung und Landwirtschaft Prof. Dr. Claudia Dalbert.“ Wir haben eine besondere Verantwortung für den Wolf.“ so ihre Aussage. Haben wir die nicht auch gegenüber den Menschen, die sich um Nutztiere kümmern, ihren Lebensunterhalt verdienen und in besonderer Weise unsere Kulturlandschaft erhalten.

Die Studie ist eine Statistik, die rein rechnerisch erstellt wurde, auch unter Einbezug von Telemetriedaten. Sie erzeugt unter Weidetierhaltern einen hohen Unmut. Praxis- und Realitätsfern blendet sie jegliche Möglichkeit für den Herdenschutz aus. Weidetierhaltung unter diesen Bedingungen ist dem Tode geweiht, ganz zu Schweigen für die Akzeptanz des Wolfes im ländlichen Raum, in den Bevölkerungsgruppen, die sich unwohl fühlen mit der jetzigen Wolfspopulation.

Die Studio sagt in der Diskussion aus: „Wölfe sind absolute Habitatsspezialisten, die potenziell fast die gesamte deutsche Landschaft in ihrer Vielfalt nutzen könnten. Für das Management bedeutet dies, das nicht nur überall mit durchwandernden Wölfen zu rechnen ist, sondern Wölfe in fast ganz Deutschland sesshaft werden könnten.

…..erscheint es sinnvoll, sich auch in den noch nicht von Wölfen besiedelten Gebieten bereits auf deren Rückkehr mit Managementmaßnahmen, insbesondere die Umsetzung von effektiven Herdenschutzmaßnahmen, vorzubereiten.“

Bedeutet im Umkehrschluss immer mehr Einzäunungen unserer offenen Landschaft. Massiver Rückgang der Weidetiere, da die Haltung nicht mehr zu stemmen ist. Zaunbau, Kontrolle der Herden, Einsatz von Herdenschutzhunden und deren Ausbildung und Pflege sowie der insgesamt ansteigende Aufwand Weidewirtschaft zu betreiben wird sie zurückdrängen.

Vorkommen und Risse Wölfe 2007 – 2020

  errechnete Wolfsterritorien in Deutschland aus der Habitatsmodellierung