15.01.2021

In unserem Landkreis Stendal schlängeln sich die Flüsse Elbe, Havel, Aland, Milde, Biese, Uchte und Tanger gemütlich (zumeist) durch die Gegend.

Durch die Trockenphasen in den letzten Jahren wird uns sehr bewußt, das Wasser ein sehr hohes Gut ist.

Wie geht die Landwirtschaft mit Wasser um?

Entscheidend ist in der Landwirtschaft nicht nur, wie viel Wasser genutzt wird, sondern vor allem, wo dieses herkommt.

In Deutschland wird in der Landwirtschaft zu 99 Prozent Regenwasser  genutzt, wohingegen in Ländern mit Wasserknappheit für die Landwirtschaft oft auf Brunnenwasser zurückgegriffen werden muss.

Leider müssen unsere hiesigen Landwirte beim Anbau einiger Kulturen auch auf dieses Wasser zurück greifen, wenn die Sommer keinen Regen bringen.

Wasser wird in der Landwirtschaft im Kreislauf geführt. Abhängig vom jeweiligen Boden und Standort wird der größte Teil entweder über pflanzliche Verdunstung (40-45 %), Verdunstung des Bodens (10-15 %) sowie Abfluss und Versickerung (40-45 %) wieder in den natürlichen Wasserkreislauf eingespeist.

Zudem wird genutztes Wasser – das von Tieren getrunken  oder von Pflanzen aufgenommen wurde  – beispielsweise über Gülle bzw. Erntereste wieder auf landwirtschaftliche Flächen zurückgebracht. Nur der geringste Teil des Regenwassers (z.B. 780 l/m²) wird über das Stroh (0,1 l/m²) oder das Getreidekorn (0,1 l/m²) vom Acker geholt.

Damit unterscheidet sich die Landwirtschaft fundamental von anderen Wirtschaftszweigen, beispielsweise der Energieerzeugung mit thermischen Kraftwerken, die stark in den Wasserkreislauf eingreifen.

Außerdem – unter Ackerflächen ist die Grundwasserneubildung am höchsten. Bei einer jährlichen Versickerung von bis zu 200 l/m² bei 800 l/m² Niederschlag können je Hektar 1 bis 2 Mio. Liter Grundwasser neu gebildet werden!

Bildquelle: pixabay methodshop