18.05.2020

Nicht immer ist das was unser Herz und unsere Seele erquicken lässt auch für den Rest der Mensch- und Tierwelt erträglich. Schaut man sich am Straßenumfeld die gelben Blüten an, hüpft erstmal das Herz in die Höhe, geht man dann aber botanisch damit um, wird’s grausig.

Senecio vernalis, das Frühlingskreuzkraut und etwas später blühend, Senecio jacobaea, das Jakobskreuzkraut.

Letzteres ein hochgiftiges Kräutlein, das durch Stoffwechselvorgänge im tierischen aber auch im menschlichen Körper Unheil anrichten kann. Besonders Pferde sind betroffen.

Kreuzkräuter enthalten Pyrrolizidin-Alkaloide, die Leber schädigend sind und auch Lunge, Nieren und das Nervensystem schädigen können.

Auf Grund der Dürre in den letzten beiden Jahren konnten sich die Kreuzkräuter sehr stark ausbreiten. Die extensiv genutzten Grünlandflächen sind trotz Nachsaat und Düngung nicht in einen guten Zustand gebracht worden, da es massiv an Wasser fehlte. Dadurch siedelte sich das Kreuzkraut mehr an als in anderen Jahren.

Auch auf den Banketten der Kreis- und Bundesstraßen findet man eine hohe Anzahl an Kreuzkräutern, höchstwahrscheinlich über Saatgutmischungen dorthin gelangt.

Weidetiere wie Kühe oder Pferde weichen dem Kreuzkraut in der Regel aus und fressen es nicht, befindet sich das Kraut aber im Heu, so kann es von den Tieren nicht mehr lokalisiert werden, sie erkranken chronisch oder verenden sogar.

Auch Tiere, die nicht immer auf der Weide stehen sind anfälliger dafür eher auch Kreuzkräuter zu fressen, da der Instinkt nicht so ausgeprägt ist.

Der Schnitt auf der Weide kann also nicht verwendet werden, wenn sich Kreuzkräuter darin befinden. Es bleibt der Weg in die Biogasanlage, aber satt werden die Kühe im Winter davon nicht mehr.

Das Kreuzkraut breitet sich besonders auf Stilllegungsflächen aus, gemäht werden kann hier erst ab dem 1. Juli, das fördert leider nicht die Bekämpfung.

Laut Beschreibung des Bundesamtes für Risikobewertung sollten Mähflächen vor der Blüte geschnitten werden und ein Nachschnitt muss erfolgen.

Eine manuelle Bekämpfung bei niedriger Betroffenheit ist möglich, bitte Handschuhe benutzen.

Einen Lichtblick in Bezug auf die Bekämpfung des Jakobskreuzkrautes gibt es, den Fressfeind Tyria jacobaea, ein Nachtfalter, dessen Raupen dem Kraut zu Leibe rücken.

Der Karmin- oder Blutbärschmetterling sorgt im Raupenstadium dafür, das erst die Blüten und dann das „Grünzeug“ abgeknabbert werden, bis zum Strunk. Die Pflanzen sterben dann zumeist ab.