In Osterburg fand gestern in etwas anderer Form die jährliche Wasserkonferenz statt.
Auf Grund der hohen Niederschläge Ende 2023 und Anfang 2024 kam es zu kleineren Hochwassern im LK Stendal. Stark betroffenen war die Gegend um Dobbrun, aber auch die Ackerflächen in der gesamte Wische und dem Elb-Havel-Winkel.
Der Gewässerkundliche Landesdienst, die Präsidentin des LHW, die Abteilungsleiterin Landwirtschaft und die Geschäftsführerin des KBV Stendal hielten Vorträge zu den Ereignissen.
Aus unserer Betrachtung heraus gingen wir im Vortrag auf die Bewirtschaftungssituation der landwirtschaftlichen Flächen ein. Welche Belastungen auf dem Boden, den Pflanzen, der Saat und den Landwirten in finanzieller Sicht liegen und was beachtet werden muss.
An einem Beispielbetrieb der 35 ha Raps, 15 ha Weizen und 13 ha Gerste an das Wasser verloren hat, wird deutlich, wie hoch der finanzielle Schaden allein in einem Betrieb durch solche Ereignisse sein kann. Die Ernte ist dahin, die Kosten für Saatgut, Dünger und Betriebsmittel sind ausgegeben und nicht kompensierbar. Förderrechtlich gesehen, müssen die Flächen die nicht bewirtschaftet werden können und keinen Bestand haben aus dem Förderantrag heraus gerechnet werden, wenn sie 20 % der Fläche übersteigen.
Aus unserer Sicht muss auch die Betrachtungsweise von Gräben wieder in die Richtung gelenkt werden, das Wasser auch abfließen zu lassen und nicht nur zu halten. Beides ist enorm wichtig in den jeweils trockenen oder nassen Zeiten und es wird keine leichte Aufgabe, dem gerecht zu werden.
Wir diskutierten über Durchflußmengen, Krautungen der Gräben, Pegelstände und baten darum an der Erarbeitung neuer Unterhaltungspläne die Landwirtschaft mit einzubeziehen und auch die Altvorderen zu fragen, wie das Wasser so läuft.
Grabenräumung und Naturschutz dürfen nicht gegeneinander stehen, Räumungen müssen stattfinden können.
Ein Thema, das uns immer wieder beschäftigen wird in unserem Landkreis.
Kerstin Ramminger
Kerstin Ramminger im Gespräch mit Steve Kanitz Landrat des AMK Salzwedel