14.04.2020

Donnerstagmorgen fand ich in der Beilage meiner Tageszeitung eine Fülle an Werbeblättern einschlägiger Discounter. Käse um 39 Prozent gesenkt, Butter zum halben Preis zu bekommen und Fleisch wartet mit bis zu 26 Prozent auf kaufwillige Kunden.

Für mich ein Szenario, dass ich nicht nachvollziehen kann. Zum einen wird hier dafür geworben doch schnell noch mal vorbei zu schauen, um die „billigen Nahrungsmittel“ zu Ostern einzukaufen, zum anderen sind wir doch alle aufgerufen, zu Hause zu bleiben und nicht den Werbungen hinterher zu hecheln. Warum verbietet man in Corona Zeiten nicht solche zum Einkaufen animierenden Praktiken.

Aus Sicht der Landwirtschaft betrachtet erbost es mich noch mehr, da sich der Milchpreis im beginnenden Sinkflug befindet. Die östlichen Länder konnten das Niveau des Milchpreises nicht halten, Brandenburg und Sachsen- Anhalt liegen im unteren Bereich und haben deutlich gegenüber den westlichen Bundesländern verloren. Trotz der hohen Nachfragen im Einzelhandel ist der Milchpreis gesunken und fällt weiter. Erklärt wird dies, dass der Weltmarkt zum Erliegen gekommen ist und Absätze nicht zu generieren sind. Gleiches erfolgt im Schweinebereich und bei der Kälbermast, die Absätze sind weggebrochen.

Umso mehr ärgere ich mich über die Preisstürze im Lebensmitteleinzelhandel auf Kosten der Bauern.

Liebe Verbraucher, nutzt die regionalen Anbieter hier im Landkreis, Eier, Milch, Käse und Fleisch, gute Qualität vor Ort, vom Bauern, den man kennt.

 

Kerstin Ramminger

Geschäftsführerin des KBV Stendal