02.02.2017

„Zurück zu unseren Stärken „ war das Motto unserer diesjährigen Mitgliederversammlung am 2.2. 2017 in Iden. Der Saal war leider nicht so gut gefüllt wie in den anderen Jahren, da die Zuckerrübenbauern in Stendal sich am gleichen Tag trafen.

Begrüßen konnten wir vom MULE Dr. E. Wallbaum, unseren Landrat C. Wulfänger, den Präsidenten des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt O. Feuerborn, den Hauptgeschäftsführer des BV SA M. Rothbart sowie Vertreter der Landsenioren, vom ALFF, den Unterhaltungsverbänden, der Erzeugergemeinschaft, der Volksbank und Sparkasse sowie Vertreter der Presse.
„Das Bauerntum ist Träger der substanziellen Sitte und Denkart, sesshaften Heimatliebe, soliden Familiengefühls und unreflektierter Autoritätsglaubwürdigkeit. Es bildet das stabile Element der Gesellschaft, den Hemmschuh abstrakt nivellierender Politik und die Garantie stetiger Entwicklung des Staates.“ Oder wie der Volksmund sagt :“ Bauernstand ist Ehrenstand, erhält die Stadt, erhält das Land. Er ist der Pionier der Zeit und bleibt es in alle Ewigkeit.“

So begann der Vorsitzende des Kreisbauernverbandes André Stallbaum seinen Geschäftsbericht und wies dann auf die schwierige Lage der Landwirtschaft in 2016 ein, unterstrich wie hart Milchbauern um ihre Existenz kämpfen mussten und einige dem wirtschaftlichen Debakel unterlagen. Er stellte fest, dass auch andere landwirtschaftliche Zweige massive Einbußen hinnehmen mussten und die Lage immer noch sehr angespannt ist.

Das politische Gerangel in den Koalitionsverhandlungen, welches mit einem „ Bauernopfer“ endete stellt uns vor neue Anforderungen und Probleme, die in 2017 angegangen werden müssen.
Eine Abkehr von der Sachlichkeit lässt aufhorchen, als Beispiel nennt er die Kastenstanddiskussion, der nicht mehr vorhandene Bestandsschutz neu gebauter Ställe, die Sicherheit der Investitionen.

Landwirtschaft als Wahlkampfthema – damit müssen wir rechnen. Statt Wahlkampfgetöse brauchen wir eine verlässliche Agrarpolitik, eine Förderung der modernen Landwirtschaft mit der Tierproduktion und der Stärkung des Wettbewerbes. Umsturzmomente und Anpassungen die Politiker gern verwechseln, werden für die Landwirte zu einem großen Problem.
Gezielte Kampagnen der NGOs und anderen Gegnern der modernen Landwirtschaft sind Mittel zum Zweck – der Spendenakquise und Wahlbeeinflussung.
Was wir brauchen ist die Akzeptanz unserer Arbeit, unseres Fachwissens und ein Miteinander, das nicht nur auf Kontrollen basiert sondern uns und die Gegebenheiten der Natur mitberücksichtigt, Lösungen anbietet und das Damoklesschwert der Sanktionen mit Bedacht geschwungen wird.
Landwirtschaft ist wie Fußball- alle wissen wie es geht. Wir dürfen uns nicht verstecken, zeigen und erklären wir was wir drauf haben.

In diesem Sinne hatten wir unseren Gastreferenten Clemens gr. Macke – Kommunalpolitiker und Mitglied des niedersächsischen Landtages- gebeten einen Vortrag über unsere Stärken zu halten und uns wieder auf einen positiven Weg zu bringen.

Halten wir es mit Hape Kerkeling. „ Ich bin dann mal weg „ . Was wäre dann? Ist eine Schlüsselfrage seines Vortrages. Die Landwirtschaft hält den ländlichen Raum hoch, ein Dorf hat ohne die Landwirte und ihr Engagement keine Zukunft. Wir sind die Stütze, der Macher und Erhalter des Dorflebens.

Den Anfeindungen aus der Gesellschaft muss man mit Fakten und Gefühl entgegentreten. Antibiotika : Vergleich Mensch und Tier, bin ich als Mensch krank bekomme ich ohne einen Abstrich mein Antibiotika und das ist gut so?!

Die Glorifizierung der „ Guten Alten Zeit“ und wie es wirklich war. Kinder haben Hühner geschlachtet, das war nicht schön, aber Alltag. Heute für Städter undenkbar. Wir Kinder mussten vor der Schule melken und füttern, war nicht schön, aber Alltag. Das lässt sich beliebig weiterführen.

Massentierhaltung bei Bienen – viele leben in einem dunklen Stock zwischen toten Artgenossen. Ist nicht schön, aber wahr.

Unsere Lachmuskeln spannten sich zunehmend an, da uns bewusst wurde, wie viel Wahrheit in seinen überzogenen Darstellungen lag.
LMAA – Lach mal andere an. Genieße deinen Beruf und die Arbeit in und mit der Natur. Ein schönes Statement für unsere Bauern und mit einem Lächeln auf den Lippen in der schwierigen Zeit beendeten wir unsere Mitgliederversammlung.