13.08.2019

Die Diskussionen um Tierbestände, Fleischkonsum und CO2 Ausstöße nimmt täglich immer mehr an Fahrt auf. Jeder, ob nun fachlich versiert oder nicht, packt Ideen auf die Schlachtbank zur Rettung des Klimas. Neueste Schlagzeile: “ wir erhöhen die Mehrwertsteuer auf Fleisch“ , um den CO2 Ausstoß zu kompensieren, denn je teurer das Fleisch desto weniger der Verbrauch.

Im gleichen Atemzug werden die Rindfleischquoten der EU und die Einführung von Rindfleisch aus den USA bekannt. Bis zu 35.000 Tonnen bei einem Zollsatz von 0% werden in den kommenden 7 Jahren jährlich aus den USA eingeführt, tritt das Mercosur-Abkommen in Kraft, kommen aus Argentinien und Uruguay nochmal 99.000 Tonnen dazu. Fraglich ist, ob die Qualität der eingeführten Fleischwaren dem entspricht, was deutsche Tierhalter auf dem Fleischmarkt anbieten. Ungleiche Standards im Umwelt- und Klimasektor, der Pflanzenschutz und ihre Zwänge in Deutschland sowie der Einsatz von Antibiotika sind Faktoren, die im Wettbewerb gegen die Einfuhrstaaten den deutschen Landwirt abhängen werden. Eine Kontrolle für den Gleichheitswert wird es nicht geben.

Verwunderlich ist dieses Vorgehen mit den großen Agrarexporteuren aus Südamerika schon, wenn man die hitzige Debatte mit all ihren Facetten zum Klimaschutz in Deutschland betrachtet.

Zur Diskussion um eine Fleischsteuer sagt der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, Bernhard Krüsken: „Nicht der Fiskus, sondern die Landwirte brauchen Mittel und Unterstützung für eine Weiterentwicklung der Tierhaltung. Ohne Marktpartner und Verbraucher geht es außerdem nicht: Weder dem Tierwohl noch dem Klimaschutz ist gedient, wenn die deutschen Landwirte weiter in mehr Tierwohl investieren und der Markt sich preisgünstig aus anderen EU-Ländern mit niedrigeren Tierwohlstandards versorgt.

Was dem Landwirt in Deutschland nützt, ist eine flächendeckende und für alle verbindliche Kennzeichnung der Haltungsformen. So kann der Verbraucher entscheiden, welches Fleisch auf seinem Teller landen soll.

Eine Steuer auf Fleischwaren ist nicht zielführend, da es für Um-und Neubauten von Ställen zur Zeit eine Art Blockade im Bau-und Genehmigungsrecht gibt.

Foto:Andreas Lischka