08.07.2019

Wir stehen im Feld von Torsten Werner in Wasmerslage. Wir, dass sind der Herr Müller vom mdr Radio Stendal, Torsten Werner Landwirt und Kerstin Ramminger Geschäftsführerin des Kreisbauernverbandes. Getroffen haben wir uns zu einem Interview auf den Flächen von Torsten Werner.

Erstaunlich ist, das auf dem Feld hinter dem Haus in Wasmerslage eine Kultur steht, die mich überragt und auch die beiden Männer könnten hier verstecken spielen. Es ist der Lichtkornroggen, der steht zufriedenstellend so Torsten Werner und ist eine alte Sorte, die ziemlich einzeln steht und mehr Licht benötigt, um zu wachsen. Hätte es geregnet, stünde der Lichtroggen sicher nicht mehr so gerade auf dem Halm, sondern läge um.

Mit dem Stroh des Lichtkornroggens sind früher die Dächer in der Wische gedeckt worden. Ein langer stabiler Halm, ähnlich dem des Riedes. Heute findet man eher die üblichen Dachziegel vor.

Leider ist das so ziemlich die einzige Frucht, die dem Landwirt in diesem Jahr gelungen ist. Auf den Flächen gegenüber des Lichtkornroggens steht die Ackerbohne. Das Feld sieht vertrocknet aus und an der Bohne befinden sich zwischen 0 bis 2 Hülsenfrüchte mit weniger als 3 Samen. Eigentlich erreicht die Ackerbohne, auch Vicia faba genannt, 80 cm bis 1,20 Meter Höhe, hier auf dem Feld sind sie etwa 40 cm hoch. Totalausfall.

Auch das Wintergetreide ist unterdurchschnittlich zu bewerten, späte Reife und schlechte Kornausprägung.

Die Trockenheit in 2018 hat die Herbstaussaat schlecht aufgehen lassen, heißt, die Keimung erfolgte kaum. Es gab Umbrüche im Raps und das Wintergetreide ist schon teilweise als Futter vom Feld geholt worden.

Es geht ans Eingemachte für einige meiner Berufskollegen, gerade im Bereich Tierhaltung.

Von einer Dürre wie 2018 wollen wir noch nicht sprechen, aber wenn man sich die Maisbestände anschaut, die als Futtergrundlage in 2019 angebaut worden sind, sieht die Situation sehr heikel aus. Teilweise massiv verbrannte Maisfelder, der 2. Grünschnitt ist schlecht ausgefallen und die Vorräte sind lange aufgebraucht.

Hinzu kommt, dass immer noch nicht alle Landwirte, die Dürrehilfen beantragt haben, diese auch schon in den Händen haben.

Eine Dürrehilfe die 1 Jahr braucht, um zur Auszahlung zu gelangen, verdient das Wort Dürrehilfe nicht.

Trotz vieler Anfragen an das Ministerium bleibt unklar, warum man die Landwirte in die Existenznot schickt.

 

              

Lichtkornroggen                                                           Ackerbohnenzustand