Die jährliche Zusammenkunft der Kreisgeschäftsführer aus den verschiedenen Bundesländern führte auch mich in diesem Jahr nach Berlin. Vom 4. bis zum 6. Juni tauschten sich ca 40 KGF zu ausgewählten Themen der Verbandsarbeit aus. Höhepunkt der 3 tägigen Veranstaltung ist das Gespräch mit dem Präsidenten Joachim Rukwied, der sich die Zeit nimmt um die Sorgen der KGF mitzunehmen aber auch über die diplomatischen Beziehungen rund um den Deutschen Bauernverband zu berichten. Nicht alles gehört in die Öffentlichkeit, so Rukwied. Netzwerke aufbauen und mitbestimmen können sind höchst wichtige Ziele in der Verbandsarbeit in Deutschland und auch in Brüssel. Dabei müssen auch Kompromisse nach schweren Verhandlungen eingegangen werden.
In den Tagungen sind Themen wie die GAP und anstehende Entscheidungen, die Milchpolitik, Eckpunkte der Ackerbaustrategie, politische Interessenvertretung in Berlin, die politische Kommunikation in der sich schnell ändernden Medienwelt, die Nutztierhaltung, die Klimaschutzstrategie und natürlich die neue Datenschutzgrundverordnung angesprochen worden.
Im Klimaforschungsinstitut in Potsdam erläuterten Prof. Dr. Hermann Lotze-Campen und Christoph Gornott vom PIK Daten und Fakten zum Klimawandel.
Leider eskalierte die Diskussion dahingehend, dass Deutschland ohne Tierbestände deutlich bessere CO2 Bilanzen aufweisen könnte. Diese Art der Darstellung ist für eine landwirtschaftliche Weiterentwicklung nicht zielführend. Darüber hinaus leben wir in einer Kulturlandschaft, die von Landwirten erschaffen worden ist, wo der Grünlanderhalt eine sehr große Position einnimmt, der nur durch Weidehaltung erhalten bleiben kann. Die Aussage wenige Tiere-besseres Klima hinkt im Deutschlandvergleich. Wir haben gebietsbezogen vielleicht höhere Bestände aber flächendeckend umweltverträglichere Tierbestände als manch anderes Land auf dieser Erde.
Um es mit der Milchproduktion auszudrücken, für 1 Liter Milch benötigt man in Deutschland ein siebentel an Emissionen als in anderen Ländern der Welt. Heißt Abwanderung der Tierproduktion in Drittländer bedeutet höherer Emissionen als zum jetzigen Zeitpunkt.
Eine sehr spannungsgeladene Diskussion, die so nicht hätte sein müssen.
Drei Tage intensive Verbandsarbeit mit dem Deutschen Bauernverband – ein wichtiges Instrument für unserer Arbeit in den Kreisen.