29.04.2019

Die Gesellschaft für Wildtier- und Jagdforschung e.V. tagte vom 25.-28. April in Halberstadt. Wissenschaftler aus ganz Europa brachten ihre Erfahrungen im Umgang mit dem Wolf ein. Professoren wie M. Stubbe, H.-J. Pfannenstiel, S. Herzog und V. Geist stellten deutlich klar, dass die etablierten Wölfe in Deutschland zu einer Metapopulation gehören und keine eigenständige sich in einem schlechten Erhaltungszustand befindliche Population ist.

Durch Telemetriedaten besenderter Tiere kann ebenso nachgewiesen werden, dass Wölfe sehr wanderfreudig sind und eine Reproduktion in anderen Gebieten durchaus vollzogen wird. Ein Beispiel belegt, dass ein Wolf in 6 Wochen 1050 km quer durch Deutschland gewandert ist.

Der Landrat aus dem LK Bautzen, Michael Harig, legte sehr emotional dar, warum er die Fähe des Rosenthaler Rudels abschießen ließ und welchen persönlichen Angriffe er ausgesetzt war.

Die Beiträge aus Frankreich, Schweden, Estland und Kanada zeigten deutlich auf Grund von Rissstatistiken und Reproduktionsraten, dass ohne Schutzjagden die Weidewirtschaft nicht bestehen kann.

Weidetiere im Hochsicherheitstrakt – der Wolf überwindet alles. Der französische Vortrag von M. Meuret begann mit den Worten, Frankreich hält den europäischen Rekord der gerissenen Nutztiere. Obwohl 95 % aller Herden geschützt sind, durch Nachthirten, Elektrozäune, Herdenschutzhunde oder Nachtkoppeln sind 2018 insgesamt 12.000 Schafe gerissen worden. In den letzten Jahren sind pro Jahr jeweils 1000 gerissene Schafe dazu gekommen.

80.000 Euro Kosten pro Jahr und Wolf kommen auf den französischen Haushalt zu, 20 % davon tragen die Tierhalter.

Die französischen Wölfe profitieren von der FFH Richtlinie, die jegliches stören oder schießen verbietet.

500 adulte Wölfe stehen 1 Million Schafe im Wolfsgebiet gegenüber. Ein gut gedeckter Tisch im bergischen Bereich Frankreichs. Weitere 6 Millionen Schafe weiden in bisher nicht wolfsbesiedelten Gebieten.

Die überwiegende Anzahl der Übergriffe findet auf geschützte Herden statt und sie steigt stetig.

Wölfe sind anpassungsfähig und effektiv haben die französischen Weidetierhalter lernen müssen. Angriffe bei Nacht sind mittlerweile weniger geworden, die Wölfe haben gelernt, das am Tag die Herden weniger geschützt sind als in der Nacht. Im Sommer waren die Angriffe weit höher, jetzt reissen die Wölfe Schafe zu jeder Jahreszeit und immer näher an den Ortschaften.

Schäfer sind auf Grund der rechtlichen Lage nicht befugt, die Wölfe zu verschrecken.

Der französische Autor sagt klar:

“ Angriffe müssen durch Schießen oder Fallen stellen abgewehrt werden dürfen! Dem Wolf muss beigebracht werden, das seine Anwesenheit in der Nähe von Weidetieren und vor allem Menschen schmerzhaft ist.

Ich hoffe in Deutschland lässt man diese prikäre Situation für die Weidetierhalter nicht so ausufern.