22.04.2017

Auf Einladung des Kreisbauernverbandes Stendal e.V. trafen sich die von der Natura 2000 Verordnung betroffenen Landwirte mit Vertretern des Landesverwaltungsamtes um die bevorstehende Verordnung zu diskutieren.

Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Stendal sowie Rechtsanwalt Edgar Grund vom Landesbauernverband Sachsen Anhalt waren ebenfalls anwesend.

Frau Ramminger hielt eine einführende Rede über die unter Schutz gestellten Flächen im Landkreis Stendal, darunter sind 23.361 ha Flora Fauna Habitate und 21.936 ha Vogelschutzgebiete mit diversen Einschränkungen für die Landwirtschaft.

Sie stellte heraus, dass jeder Grünlandbestand und –aufwuchs mindestens mit 30-40 kg Stickstoff gedüngt werden muss, um wirtschaftlich genutzt zu werden und bittet um Beachtung dieses Sachverhaltes. Weiterhin geht sie auf den optimalen Schnitt ein, der zwischen dem 7.5.-19.5. des Jahres liegen sollte, um herbe Verluste zu vermeiden.

Die Untere Naturschutzbehörde sieht keinen Bedarf in dieser neuen starren Verordnung, die keine Spielräume für die Behörden und den Landwirten zulässt und weist auf die bestehenden Einzelanordnungen die getroffen wurden hin.

Der Kreisbauernverband weist darauf hin, dass es keine Zusammenlegung von LRT Gebieten geben darf, nur um diese besser darzustellen und die Bewirtschaftungseinheiten besser definieren zu können. Damit würden Flächen unter Schutz gestellt, die keinen Schutz benötigen aber Einschränkungen für die Landwirtschaft bedeuten. Ebenso verweist er auf den EU Fitness Check für die FFH- und Vogelschutzrichtlinie und dem Recht-und naturwissenschaftlichen Gutachten des Kölner Büros für Faunistik.

Nach dieser kontroversen Diskussion in der es um die verschiedenen Betroffenheiten der Landwirte an Elbe und Havel ging, gab es zwei Vorort Termine. In Fischbeck direkt an der Elbe und in Garz an der Havel.

An beiden Besichtigungspunkten wurde hart diskutiert und die massiven Einschränkungen der Landwirte dargelegt. Zum Schluss stand fest, dass durch Einzelverordnungen die Sozialverträglichkeit geprüft werden muss sowie Einzelgespräche mit Landwirten vor Ort unabdingbar sein werden, um mit der Natura 2000 Verordnung nicht eine Existenzgefährdung für einzelne Landwirte vom Zaun zu brechen.

Als Fazit dieser Veranstaltung nehmen wir mit, dass es immer gut ist Gespräche mit Verwaltungsangestellten dort zu suchen wo der Schuh drückt – vor ORT.