Der Verbandsgemeindebürgermeister Nico Schulz berief zum 10.8. 2017 eine Sonderstadtratssitzung zur Abstimmung der Stellungnahme “ Wolf“ ein.
Herr Österreich vom Wolfskompetenzzentrum, Dr. Peters vom Landesumweltamt, Dr Schaffer Veterinäramtstierarzt, Herr Smyrek als Jägerschaft und die Geschäftsführerin unsres Verbandes Frau Kerstin Ramminger sind geladen worden, um aus ihrer Sicht Stellung zum Wolf zu beziehen.
Der erste Satz des Rissgutachters Herr Österreich machte stutzig. “ Ich bin kein Wolfsexperte.“. Ein anderer machte nachdenklich. “ Ich kann keine Wolfsspuren lesen.“
Dr. Peters vom LAU verglich die Landwirtschaft in Sri Lanka mit der in Deutschland. Die Einwohnerstärke ist ähnlich der unsrigen. Dort gibt es noch 600 Ceylon Leoparden und die Landwirtschaft lebt auch damit.
Für diese Aussage zum Vergleich der landwirtschaftlichen Wirtschaftszweige beider Staaten, gab es Kritik vom Bauernverband und vom Stadtrat.
Aus der Jägerschaft kamen drastische Worte wie Bestandsregulierung, Erhalt der Artenvielfalt in Bezug auf das Muffelwild. Wer entscheidet welche Art aussterben oder leben darf. Der Wolf wird zur Plage werden wie der Waschbär wenn nicht gehandelt wird. Menschen meiden Plätze auf denen sie Wolfskontakt hatten und auch Pilzsammler, Jogger oder Fahrradfahrer fühlen sich sehr unsicher. Bei 90 % der Bevölkerung sei die Angst vor dem Wolf da und das spiegelt sich in ihren Verhaltensweisen wieder.
Ordnungsamtsleiter Matthias Franke hat die Stellungnahme erarbeitet und fragt in die Runde warum ein gezielter Abschuss, wie in anderen Ländern möglich,bei uns nicht erfolgen soll.
Kerstin Ramminger klärte über die Entschädigungspraktiken über die De-Minimis- Regelung auf und das 15.000 Euro in drei Jahren schnell aufgebraucht sind, wenn man Herdenhunde, Zäune und Risse davon begleicht. Auch das nur nach Haushaltslage entschädigt wird und keine gesetzliche Regelung dafür erfolgt. Weiterhin wies sie darauf hin, das die Landwirtschaft der Wirtschaftszweig ist, der am meisten unter der Wolfsbesiedelung leidet und auf den höheren Kosten wie Mehrarbeit, fehlende oder nicht eindeutig identifizierbare Kälber oder Ausbildung von Herdenhunden sowie deren Nahrung sitzen bleiben. Weiterhin sollen Weiden mit 5 Litzen und Flatterband umzäunt werden ( so der Tipp des Wolfsbeauftragten). Bei 30 % Grünland im Landkreis Stendal ist dann ein freies Durchkommen in der Natur für den Tourismusinteressierten nicht mehr möglich. Das Landschaftsbild leidet ebenso darunter.
Alle 23 stimmberechtigten Stadtratsmitglieder stimmten der Stellungnahme “ Der Wolf in der Altmark“ zu.
Eine unkontrollierte Ausbreitung des Wolfes, der einen hohen Schutzstatus genießt und keine natürlichen Feinde hat, muss verhindert werden. Findet er weniger Futter im Wald wird der Wolf auch Ortschaften besiedeln, denn er ist lernfähig und gibt dies an sein Rudel weiter.
Schaf- und Mutterkuhhalter sind in ihrer Existenz bedroht. Geben sie auf, verlieren wir eine natürliche Umweltpflegemaßnahme für unsere Wiesen, Weiden oder Streuobstwiesen.
Wollen wir das?