30.07.2019

Nach dem Dürrejahr 2018 hofften die Landwirte im Landkreis Stendal auf ein gutes Erntejahr 2019, dass ihnen Scheune und Fass füllen sollte. Leider ist dem nicht so. Nur regional bedingt fiel der Niederschlag so aus, dass die Kulturen eine relativ gute Ernte erwarten ließen, jedoch die meisten Landwirte hofften vergebens auf den Regen.

Auf 147.800 ha Acker- und Grünflächen (Deiche inbegriffen) wurde aus- oder angesät, gepflegt und gehegt, aber die Resultate sind niederschmetternd. Im Vergleich zu den Jahren 2014-2017 kann der Durchschnitt dieser Jahre in 2019 nicht erreicht werden. In einigen Regionen sind die Ernteverluste noch niedriger als im Dürrejahr 2019.

13.600 ha Wintergerste, 15.200 ha Winterroggen, 27.400 ha Winterweizen, 8.090 ha Raps, 2.750 ha Wintertriticale, 1.150 ha Hafer sind und werden in den nächsten Tagen vom Acker geholt. Ein schweißtreibendes Unterfangen, mit der Angst im Nacken, dass nicht noch ein Feuer ausbricht. Feierabende gibt es nicht, solange kein Tau auf der Kultur liegt, wird geerntet und eingefahren.

Da staubt es schon mal und dass ist bei diesem trockenen Boden weithin sichtbar.

Den Ackerbohnen auf 230 ha, den Lupinen auf 1060 ha und den Erbsen auf 70 ha hat die Hitze ordentlich zu schaffen gemacht. Teilweise sind die Bestände komplett vertrocknet.

Mit knapp 30.000 ha Mähweiden sind wir der Landkreis mit dem höchsten Grünlandanteil in Sachsen- Anhalt. Aber auch hier sind massive Verluste eingefahren worden auf Grund der Hitze.

Das Futter ist vielen tierhaltenden Betrieben im Jahr 2018 schon ausgegangen, alle Reserven sind aufgebraucht, neue Reserven anzulegen, wird sehr schwierig für viele werden.

Auch wenn die Druschfrüchte für die Ernte trocken sein müssen, benötigen wir für das Grünland und die Sommerkulturen wie Mais, Zuckerrüben und den Kartoffeln Regen.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.