31.01.2020

Ich glaube jeder hat in den letzten Wochen mit bekommen, warum Landwirte die Großstädte lahm legen und protestieren. Ihre Existenzen stehen auf dem Spiel, niedrigste Preise in den Discountern, Weltmarktpreise im Keller und das Agrarpaket brachten das Fass zum überlaufen.

Doch das juckt den Lebensmitteleinzelhandel EDEKA nicht die Bohne. Die Kampagne “ 100 Jahre Edeka – Stendal hat den niedrigsten Preis verdient“ prangt in jeder Stadt mit dem dazugehörigen Namen derselben.

Eine höhere Provokation den Landwirten gegenüber, in Ihrer Situation, ist kaum zu toppen.

Da haben sich die Werbefachmänner und -frauen mal was richtig einschlagendes ausgedacht. Nur das der Spass nach hinten losgegangen ist. Entrüstung und Verständnislosigkeit in unserer Branche findet man bundesweit.

Pressemitteilung: DBV-Präsident kritisiert EDEKA scharf

Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, kritisiert die Werbekampagne von EDEKA zum 100. Geburtstag scharf: „Wir haben kein Verständnis dafür, dass Edeka zu seinem Jubiläum nichts anderes als „der niedrigste Preis“ einfällt. Hier sollen hochwertige Lebensmittel verramscht werden. Wertschätzung von Essen und Lebensmitteln erzeugt man damit nicht. Qualität und Nachhaltigkeit, oder Zusammenarbeit in der Lieferkette bringt man so nicht nach vorne. Das Bundeskartellamt sollte dringend überprüfen, ob EDEKA erneut seine Marktmacht mit missbräuchlichen Methoden ausnutzt, um seine Werbeziele zu erreichen“.

Liebe Verbraucher lasst Euch nicht in die Irre führen und kauft dort Eure Lebensmittel, wo Regionalität und Nachhaltigkeit noch etwas wert sind und dazu beitragen, dass es den Regionen besser geht, natürlich beim Bauern ihres Vertrauens um die Ecke.