13.01.2021

Unsere Schweinehalter erleben derzeit die größte Krise seit Jahrzehnten. Die Schlachtkapazitäten bleiben knapp, so dass der Stau in den Ställen unverändert groß und das Preisniveau für unsere Bauern ruinös ist.

In den letzten zehn Jahren hat bereits fast die Hälfte aller Schweinehalter ihren Betrieb eingestellt. 20.400 Betriebe gibt es in Deutschland, 2010 waren es noch 32.900 laut Statistischem Bundesamt. Diese Entwicklung darf sich nicht fortsetzen.

Wenn wir weiter Schweinefleisch aus Deutschland auf dem Tisch haben wollen, dann brauchen unsere Schweinehalter jetzt ein klares Signal, dass Schweinehaltung in Deutschland weiterhin gewünscht ist.

Alleine können die Bauern diese Krise nicht schultern.“ DBV-Präsident Joachim Rukwied fordert die Politik auf, dringend Maßnahmen zu ergreifen, um einen weiteren Strukturbruch im Bereich der Schweinehalter zu verhindern.

Über alle Fleischarten hinweg gab es 2020 deutliche Preisabschläge, auf Grund der Corona bedingten Beschränkungen. Bei Schweinefleisch kommen Liefersperren infolge des Auftretens der Afrikanischen Schweinepest hinzu.

Für das Jahr 2020 lagen die Vollkosten bei 36 € je 25 kg -Ferkel, dagegen lagen die Preise für Ferkel abstürzend auf unter 28 € , folglich nicht kostendeckend.

In Abhängigkeit der Entwicklung der Pandemie und der Afrikanischen Schweinepest werden für 2021 wieder deutlich ansteigende Preise zu erwarten sein.

Deutsche Schweine unterliegen hohen Qualitätsstandards, die auch für die Kostenentwicklung im Betrieb verantwortlich sind. Auf dem Weltmarkt sind sie daher gut angesehen. Hier in Deutschland müssen wir uns vor Augen halten, dass gute hochwertige Lebensmittel nicht verramscht werden dürfen, sondern die Qualitätsstandards ihren Preis zwingend verlangen.