22.11.2017

Bis zum 4.Dezember 2017 sollten alle Betroffenen der zukünftigen NATURA 2000 Verordnung ihre Stellungnahme an das Landesverwaltungsamt des Landes Sachsen-Anhalt Referat 407 verschickt haben. Dazu zählen nicht nur Landwirte, sondern auch Flächeneigentümer, Angler, Jäger, Gemeinden und der Tourismusverband.

Landwirte die an Elbe und Havel wirtschaften und teilweise bis zu 100 % mit ihren landwirtschaftlichen Betrieben im NATURA 2000 Gebiet liegen, trifft es hart. Einschränkungen in der Bewirtschaftung werden die Folge dieser Verordnung sein. Nutzungsbeschränkungen in der Mahd bezogen auf Brutzeitpunkte, geringere bis keine Stickstoffgaben auf dem Grünland in Lebensraumtypengebieten oder der Bau von erweiterten Stallungen, welche nötig wären um zB auf ökologischen Landbau umzusteigen sind nur einige Punkte in der Verordnung, die an der Existenz der Landwirte rütteln.

Geringere Stickstoffgaben bedeutet Qualitätsminderung des Futters. Das hat zur Folge, dass die Leistungsfähigkeit der Kühe sinkt und somit eine geringere Milchleistung erbracht werden kann.

Liegen Betriebe zu 100 % in den LRT Gebieten mit der Auflage „ohne Stickstoff Düngung“ bedeutet das eine Existenzgefährdung für sie, da sie nicht auf Flächen mit hochwertigem qualitativ gutem Futter ausweichen können.

Dies ist bei den Elbanrainer der Fall.

Eine Verordnung bedient nicht den Schadensausgleich, sondern arbeitet mit Verboten, um den guten Zustand verschiedener Populationen wieder herzustellen.

Landwirte können einen Natura 2000 Ausgleich erhalten. Dies ist aber keine gesetzlich geregelte Entschädigung für ihren Beitrag zum Erhalt verschiedener Tier- und Pflanzenarten. Entschädigungen werden nach Haushaltslage gezahlt und können bei hoher Betroffenheit vieler Betriebe auch überzeichnet werden. Heißt im Klartext, nicht genug Geld für alle Antragsteller.

Kein Anspruch auf Ausgleich, aber Einhaltung vieler Verbote um Lebensraumtypen zu erhalten.

Nicht nachzuvollziehen ist, dass sich diese Lebensraumtypen unter anderem an Elbe und Havel schon so toll entwickelt haben, dass sie jetzt schützenswert sind, obwohl die Landwirtschaft in den letzten 25 Jahren normale Gaben an Stickstoff dem Boden zugeführt hat, aber dies nun nicht mehr darf.

Ein Paradoxum finde ich.