Der Referatsleiter Vieh und Fleisch des Deutschen Bauernverbandes Roger Fechler sprach auf der Präsidiumssitzung über den Weitergang der Tierhaltung in Deutschland.
Wohin will Deutschland mit der Tierhaltung? Der Focus des BMEL liegt eindeutig auf ökologische mit einem hohen Tierwohl verpflichtende Nutztierhaltung.
Der Verband sieht im Borchertplan den Weg, den wir gehen müssen.
Die Problemstellung der Weltmarktlage und des EU Binnenmarktes als Wettbewerber dennoch entgegenstehen zu können muss gelöst werden. Das geht aus unserer Sicht nur mit finanzieller Unterstützung, wenn derart hohe Standards für die Nutztierhaltung von der Gesellschaft gewünscht werden. Die Nutztierstrategie gibt 3 Stufen der Haltungsformen vor, die mit hohen Kosten für Nutztierhalter verbunden sind, die gestemmt werden müssen.
Dem gegenüber sind das Baurecht und Umweltrecht anzupassen, um Genehmigungen für Stallneu- und -umbauten erhalten zu können. Tierwohlprämien, die verlässlich und langfristig gelten sind unabdingbar, um Planungssicherheit und Finanzierungen abzusichern.
Die Initiative Tierwohl ist seit Jahren ein positiver Indikator dafür, wie es funktionieren kann. Gemeinsam mit dem Lebensmitteleinzelhandel und den Tierhaltern auf freiwilliger Basis höhere Standards in den Betrieben umzusetzen.
Ein Indikator des BMEL zu Haltungsformen ist das Außenklima. Schweine oder Geflügelhaltung im Freien steht auf der Agenda sehr weit oben.
Wie gehen wir damit um. Mit der Afrikanische Schweinepest oder der Vogelgrippe H5N1 leben wir schon seit Jahren. Beides verlangt in der Bekämpfung und Vorbeugung der Seuchen Aufstallpflicht. Wie kann ich beides miteinander vereinbaren? Wir sehen das kritisch!
Die finanzielle Absicherung für eine erfolgreiche Tierwohlgestaltung wie sie sich Gesellschaft und Politik wünschen ist bisher nicht geklärt.
Wenn Fleischimporte, die nicht den Standards entsprechen, wie in Deutschland es den Nutztierhaltern abverlangt wird, weiterhin ohne vergleichbare Standards erfolgen, ist das der Untergang der Tierhaltung in Deutschland. Ist der Markt gesättigt und wird nur über den Preis reguliert verlieren wir unsere Tierhalter. Dies geschieht im Milchsektor schon sehr deutlich.
Man muss sich dann die Frage gefallen lassen, welchen Einfluss der Verbraucher dann auf die Qualität der Waren aus dem Ausland noch hat.
Ohne einen verlässlichen Finanzrahmen werden die Tierhalter eher aus- als einsteigen.