Der Kreisbauernverband Stendal begrüßte auf seiner Mitgliederversammlung in Iden als Referentin Nadine Kunz vom Julius- Kühn- Institut. Sie betreut dort die kommerziell genutzten Bestäuber, also die Honigbiene. Bei ihr melden sich Imker, wenn ihre Bienenvölker verstorben oder nicht mehr vorhanden sind. Im Institut wird dann untersucht, woran die Honigbienen erkrankten und ob Pflanzenschutzmittel die Verursacher sind.
Das JKI berät die Landwirtschaft hinsichtlich der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln und bewertet das Risiko von PSM auf Bienen hinsichtlich der Bienengefährlichkeit.
Die Bienengefährlichkeit ist auf den PSM gekennzeichnet, B1: Das Mittel wird als bienengefährlich eingestuft (B1). Es darf nicht auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen ausgebracht werden. Bis zu B4: „Das Mittel wird bis zu der höchsten durch die Zulassung festgelegten Aufwandmenge oder Anwendungskonzentration, falls eine Aufwandmenge nicht vorgesehen ist, als nicht bienengefährlich eingestuft.
Die Aussage von Frau Kunz, das Neonikotinoide nicht bienengefährlich sind, sondern eher nur für andere Insekten problematisch, machte uns sehr stutzig. Dieses Phänomen der Falschdarstellungen hatte uns die Referentin vom BfR zu Glyphosat in der Milch auch schon dargelegt.
Fake news zur ideologischen Durchsetzung im landwirtschaftlichen Bereich.
Die Zahlen und Ursachen für das Bienensterben machten uns noch stutziger.
In Auswertung der geschädigten Fälle in 2017, indem 1056 Völker verstorben sind liegt der Anteil von 116 Fällen bei 16,9 Prozent in denen PSM involviert war, 63,4 Prozent lagen keine PSM Gründe zur Erkrankung vor und 15,5 Prozent waren Frevelschäden, die durch Imker selber verursacht worden waren. In 2018 verhielt es sich mit 64 % ohne PSM Bezug ähnlich.
Mehr als die Hälfte der Bienenvölker sind nicht an den Folgen von PSM gestorben.
Reden wir vom großen Bienensterben, so Nadine Kunz, dann reden wir nicht über Honigbienen, sondern über Wildbienen und diverse andere Insekten, deren Bestände minimiert sein sollen.
Daran ist jedoch nicht die Landwirtschaft allein schuld, das Zubetonieren von Landschaften oder die Vorgärten mit weißem Kiesel und Koniferen und ohne jegliche Art von blühenden Pflanzen minimiert die Artenvielfalt im Insektenbereich genauso.
Fazit des Vortrages : Bienenschutz und Pflanzenschutz das geht zusammen!
unter : https://bienenmonitoring.uni-hohenheim.de/
oder : https://bienenuntersuchung.julius-kuehn.de/
kann man nachlesen, woran und warum Honigbienen erkranken.