01.02.2018

Es ist nicht selbstverständlich, dass wir unseren Bauernpräsident des Landes Sachsen-Anhalt Olaf Feuerborn als Gast unserer Mitgliederversammlung begrüßen dürfen. Denn eine Vielzahl anderer Kreise im Land hat zu gleicher Zeit seinen Bauerntag.

Umso mehr wurde seine Rede mit Spannung erwartet.

Erstes und wichtiges Thema war der Ausstieg des Verbandes aus der Leitbilddiskussion für die Landwirtschaft. Olaf Feuerborn wiederholte den Satz der Ministerin Dalbert, der im Vorfeld der Diskussion so gefallen ist. „Wenn ihr euch nicht einig seid, dann schreibe ich das Leitbild.“  Das Ende vor dem Anfang, also kein guter Start. Mit mehr als 50 Verbänden, darunter viele nicht landwirtschaftlich geprägte, begann der Prozess. In den einzelnen Runden wurde bald klar, es geht in eine Richtung, die der Verband nicht mittragen kann, wenn er all seine Mitglieder vertreten möchte und muss.

Der Entwurf des Leitbildes, der Ende 2017 an die Verbände zur Stellungnahme gesandt wurde, enthält eine Reihe von Aussagen, die nicht eingehalten werden können, ohne unsere konservative Landwirtschaft existenziell in Bedrängnis zu bringen. So sahen das auch 13 weitere Verbände, die sich dem Ausschluss anschlossen.

Natürlich wird der Landesverband und seine Verbündeten einen eigenen Vorschlag an die Parlamentarier geben, um auch dem Koalitionsvertrag gerecht zu werden und ein Leitbild zu erstellen.

Wir machen draußen vor Ort die Arbeit und wollen mitbestimmen wie unser Leitbild aussehen muss.

Es können nur Themen im Leitbild stehen, bei denen ein gemeinsamer Konsens mit alle Beteiligten getroffen werden konnte, das war nicht der Fall. Verbände mit geringer Mitgliederzahl haben gleiche Mitbestimmungsrechte, wie Verbände mit hoher.

Wir sind Wirtschaft im ländlichen Raum und bringen ihn voran. 

Der Bauernpräsident rief die Mitglieder auf, den elektronischen Antrag nicht erst in den letzten 3 Tagen zu bearbeiten, da nicht klar ist, ob die Kapazitäten des Servers ausreichen und die Leitungen zusammenbrechen könnten. Der Termin zur Abgabe am 15. Mai steht und muss eingehalten werden.

Olaf Feuerborn ermunterte die Anwesenden auch Mitglied der Initiative „Heimische Landwirtschaft“ zu werden. Durch die Radiowerbung, die mittels der Beiträge finanziert wird, erfolgt eine klare Öffentlichkeitsarbeit. Unsere Mitmenschen nehmen diese Werbung sehr wohl wahr und sie gibt ein positives Feedback auf die Landwirtschaft.

Reporter, gerade aus dem öffentlich- rechtlichen Fernsehgewerbe, verzerren oft durch illegal besorgte Bilder von Tierschützern das Bild der Landwirtschaft. Aus Einbrüchen in Schweineställen gezeigte Dokumentationen dienen nicht dazu Aufdeckung zu betreiben, sondern Spenden zu aquirieren. Wäre dem nicht so, hätten die Anzeigen gegen die Schweinehalter nicht erst nach Wochen sondern direkt erfolgen müssen.

Olaf Feuerborn warnte davor gutgläubig Bilder freizugeben, dessen Inhalte man nicht kennt. Das Löschen solcher illegalen Bilder geht oft nur mit Hilfe eines Rechtsbeistandes. 

Die Diskussion zur nächsten GAP ist angelaufen und der Bauernverband hat ein klares NEIN zu Kappung und Degression.

In den Gesprächen mit den Ost- Agrarministern und dem Bauernverband ist angemahnt worden, nicht wieder nur zu Lasten der Ostdeutschen Länder die GAP aufzustellen.

Till Backhaus hat ein sehr fragliches Papier dazu erarbeitet, bei dem er davon ausgeht, dass 100,-€ pro Hektar ausreichend sind. Sehr fraglich, zumal die Agrarsubventionen (so das eigentliche Wort) einmal dafür gedacht waren, den Ausgleich für die Landwirtschaft zu bedienen.