11.07.2017

Gemeinsam Zukunft gestalten war das Motto des Verbandstages in Berlin.

Präsident Rukwied stellte in seiner flammenden Rede dar, das die Welt fragil ist, durch Brexit, Frexit, Ukrainekonflikte, Nordkorea und populistische Auswüchse der Welthandel erschwert wird.

Die massiven Diskussionen zur Ausgestaltung der Landwirtschaft bis hin zum Zerfall der 1. Säule sind so nicht hinnehmbar. Der ländliche Raum muss klar Stellung beziehen, Bauern müssen auf die Menschen in den Städten zugehen, da eine agrarpolitische Entwicklung nur noch gemeinsam mit der Gesellschaft möglich ist.

Wir wirtschaften nachhaltig und tiergerecht, wir müssen es nur zeigen. Unsere Produkte besitzen einen der höchsten Qualitätsstandards auf der Welt.

Die Bauernschaft müsse bereit sein für Veränderungen aber immer mit Hinblick auf das Machbare für die Bauernfamilien und der Praxis. Diskussionen durch NGOs oder auch das Umweltministerium böten keine Fairness, Dialogbereitschaft sieht anders aus. Behörden versuchen kurz vor der Bundestagswahl die Umwidmung der Gelder aus der Agrarsäule für Naturschutzzwecke schneller voranzutreiben. Themen wie Nitraterhöhung im Grundwasser und Forderungen zur Biodiversität vom Bundesamt für Naturschutz sind nur zwei Felder um die Bevölkerung gegen die Landwirtschaft aufzuwiegeln.

Rukwied forderte in seiner Rede auch, dass Stalleinbrüche massiver geahndet werden müssen, auch der Milchmarkt Rahmenbedingungen benötigt um sicherer zu werden und vor allem fordert er eine gute stabile und vor allem sichere 1. Säule für die Landwirtschaft. Ohne Direktzahlungen an die Bauern gerieten viele in existenzielle Notlagen.

Als Gastrednerin betonte die Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sie fest hinter der Bauernschaft stehe und somit auch fest zu beiden Säulen. Die Landwirtschaft sollte sich aktiv in die Debatte einbringen, wie soll Land-wirtschaft von morgen aussehen, was ist machbar. Die Bauern brauchen sich nicht zu verstecken, denn gerade im Bereich Naturschutz und Tierwohl hätten sie viel getan.

Sie erinnerte auch an die deutsche Verfassung, in der die Erreichung gleichwertiger Lebensverhältnisse genauso wie von West nach Ost auch für die Stadt und das Land vorgesehen ist.

Der EU-Kommissar für Haushalt und Personal Günther Oettinger stellte sich in seinem Gastkommentar auch auf die Seite der Bauern. Zum gemeinsamen Binnenmarkt und zur gemeinsamen Agrarpolitik gibt es keine Alternativen. Dabei spielt die erste Säule mit ihrem Inhalt eine wichtige Rolle, das wird Gesprächsstoff der nächsten Zeit werden. Durch den Brexit fehlen 10 Mrd €, die Flüchtlingsentwicklung und der Grenzschutz benötigen höhere Summen und auch die Verteidigung.

Daher sollten wir gemeinsam als Kommission und Bauernschaft für eine Aufstockung des Haushaltes kämpfen.